2002 Stubaier Alpen

29.07.2002 Von Telfs zur Peter-Anich-Hütte

Kurzbeschreibung

Anreise mit dem Zug nach Telfs. Aufstieg über Höll und Pfaffenhofer Alm zur Peter-Anich-Hütte.

Anreise


Die "Nicht-Cappucino-Trinker" im EC 85

Die Anreise - wie üblich mit der Bahn - über Donauwörth, Augsburg, München und Innsbruck nach Telfs/Pfaffenhofen gestaltete sich (fast) ereignislos. Wolfgang hatte die Umsteigezeiten optimiert: In München blieben uns laut Fahrplan acht Minuten von Gleis 25 nach Gleis 12. Durch die fast zehn Minuten Verspätung, die der ankommende Interregio jedoch hatte, wurde das schon fast - aber nur fast - knapp. Aber auf die italienische Gemütlichkeit beim EC 85 Michelangelo ist genauso Verlass wie auf die Qualität und den Preis des Cappucino im Speisewagen.

Glück hatte jedoch Beate: nachdem ihr ursprünglicher Zug in Ulm zwei Stunden Verspätung wegen "Personenschaden" hatte, schaffte sie es mit dem Ersatzzug eben mal so, uns in Augsburg noch zu erwischen. Da waren die zehn Minuten Verspätung dann eher von Vorteil.

Aufstieg zur Pfaffenhofer Alm

Die erste Station - so die Planung, sollte die Höll sein. Nach 400 Höhenmetern in dämpfiger Mittagshitze wäre das eine willkommene Rast gewesen. Wäre gewesen. Denn tatsächlich war dort überhaupt nichts. Ok, es gab drei Häuser, aber von deren Bewohnern war nichts zu sehen oder zu hören.

So mussten wir - doch etwas enttäuscht - weiter zur Pfaffenhofer Alm. Wolfgang bekam erste nicht ganz ernst gemeinte Drohungen einer Meuterei zu hören, sollte es dort auch keine Rastmöglichkeit geben. Sein Glück, dass es auf dem Weg dort hin einige kleinere Wasserfälle und Brunnen gab, an denen wir uns zumindest etwas abkühlen konnten.


Wolfgang versucht anhand der Karte zu erkennen, ob wir noch eine Einkehrmöglichkeit finden ...

Beim weiteren Anstieg waren auch erste Rumpler zu hören. Anfänglich von einigen noch als Flugzeug deklariert, erkannte man mit der Zeit dann doch das sich langsam annähernde Gewitter.

An der Pfaffenhofer Alm angekommen gab es dann die lang ersehnte Einkehrmöglichkeit. Eigentlich wollten wir hier auch etwas länger Rast machen. Als wir es uns gerade gemütlich gemacht hatten, bekamen wir von der Almwirtin den Hinweis, dass der Peter-Anich-Höhenweg durch den Abgang einer Mure nicht begehbar war. Des weiteren rückte die Gewitterfront näher und die Wirtin gab uns den Tip, doch sofort aufzubrechen, um noch trockenen Fußes auf der Peter-Anich-Hütte anzukommen. Also ging es nun sehr zügig weiter, die Gewitterfront im Nacken ...

"Umgehung" zur Peter-Anich-Hütte


Auf der "Umgehung" zur Peter-Anich-Hütte

Die gut ausgeschilderte Umgehung zwang uns, wieder ca. 100 Höhenmeter abzusteigen, bevor es dann erneut aufwärts ging. Etwas vor der Peter-Anich-Hütte gab es dann Heidelbeeren auf dem Weg, die wir natürlich kosten mussten.

Letzten Endes doch noch trockenen Fußes an der Hütte angekommen wurden wir - ein Novum - mit einem Schnaps empfangen. Die Hütte selbst ist klein, aber ganz in Ordnung. Etwas störend empfand ich jedoch, dass sie auch (über eine steilere Schotterstraße) mit dem Pkw erreichbar ist, was etliche Einheimische ausnutzten. Am späteren Abend war man aber trotzdem "unter sich" - im wahrsten Sinne des Wortes, da wir ausser zwei Förstern die einzigen Gäste waren.

Den Abend nutzten wir recht unterschiedlich: Während sich Beate und Anja dezent zurückhielten, musste Matthäus seine im Schritt gerissene Hose flicken - anscheinend hatte er zu große Sprünge gemacht ;-)

Nachdem Beate schon am frühen Abend über Kopfschmerzen geklagt hatte und auch die anderen nach dem Anstieg in der Hitze nicht mehr so frisch waren, endete dieser Tag pünktlich zur Hüttenruhe.

Ach so, das Gewitter! Das holte uns erst gegen 20.00 Uhr ein, als wir schon längst gemütlich auf der Hütte saßen bzw. im Lager ruhten (Beate hatte kurz nach 19.00 Uhr das Handtuch geworfen). Dass es kein ganz harmloses Gewitter war, bekamen wir am Rande mit: die Wirtsleute hielten sich über Funk auf dem Laufenden und so hörten wir von zwei Murenabgängen im Sellraintal. Was uns da dann am nächsten Tag wohl erwartete?