2002 Stubaier Alpen

31.07.2002 Von Kühtai (Dortmunder Hütte) zur Gubener-Schweinfurter Hütte

Kurzbeschreibung

Von Kühtai über den Finstertaler Speicher auf die Kraspessspitze und Abstieg zur Guben-Schweinfurter Hütte.

Endlich weg von der Straße


Sonnenaufgang über Kühtai

Schon sehr früh am Morgen war Rainer auf den Füssen. Sein Ziel war es einen schönen Sonnenaufgang vor die Fotolinse und natürlich auch auf den Film zu bekommen. Leider wurde sein Engagement nicht voll und ganz belohnt, da die Örtlichkeiten nicht dafür geeignet waren.

Nach dem Frühstück ging es dann endlich wieder auf Tour. Das erste Stück war uns schon von gestern bekannt und nach ca. 1 km ging es dann auf neuen Pfaden rechts ab und stetig bergauf. Das erste Ziel war der Stausee "Finstertal Speicher" den man auf einem Fahrweg, der sich in zahlreichen Serpentinen bergaufschlängelt, erreichen kann. Wir entschieden uns für die wohl kürzere und auf jedenfall schönere Variante, nämlich dem schmalen Wanderweg, der den Fahrweg zwar des öfteren kreuzt aber nicht so monoton zu gehen ist.


Blick über den Finstertaler Speicher

Besonders zu erwähnen ist bei diesem Staussee, wie er in die Landschaft eingepasst wurde. Auf den ersten Blick erkennt man ihn gar nicht als solchen, da die Staumauer komplett mit Felsbrocken "verziert" wurde. Dadurch wurde eine wirklich gelungene - und vor allem wohl Tourismus freundliche - Einbettung in die Landschaft erreicht.

Nach einer kurzen Pause am Stausee ging es dann weiter entlang diesem bis zum Ende. Hierbei gab es eine außerplanmäßigen Halt, da sich an Beates Rucksacks die Nähte eines Tragegurtes aufgelöst hatten. Der Schaden wurde notdürftig von Rainer und Matthäus behoben und die Notreparatur tut bis heute ihren Dienst, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren haben.

Die Kraspessspitze

Beim weiteren Aufstieg überholten wir eine geführte Wandergruppe die uns dann wieder bei unserer kurz darauffolgenden Rast überholten. Wir liefen meistens getreu nach dem Motto: 1 Stunde gehen, dann ca. 15 min Pause. Kurz vor dem Erreichen der Finstertalter Scharte hatten wir nach der Querung eines Schneefeldes die Gruppe wieder eingeholt. Auf der Scharte überholten wir sie dann zum letzten Mal, da für die Gruppe das Tagesziel wohl damit erreicht war.


Auf dem Weg auf die Kraspessspitze

Unser Weg führte uns weiter entlang des Kamms Richtung Kraspessspitze. Dieser Name rief in einigen von uns (warum nur?) die Erinnerung an die letztjährige Bergtour wach: an die Kaspressknödel auf der Ostpreußenhütte. Nach einem kleinen Abstieg ging es dann direkt und steil aufwärts zum Gipfel. Bei der Wegkreuzung zur Gubener-Schweinfurter Hütte wurden die Rucksäcke deponiert. Der letzte Anstieg war schnell nach Querung eines weiteren Schneefeldes überwunden und wir hatten den Gipfel der Kraspesspitze (2954m) erreicht.

Mit Blick auf den weit unter uns liegenden Staussee machten wir eine ausgedehnte Pause. Es war sehr windig und viele Wolken zogen über den Himmel. Der von uns ursprünglich für diesen Tag eingeplante 3000er war komplett in den Wolken verschwunden – unsere Entscheidung, die Alternativroute zu gehen, war somit richtig!

Die Mittagsrast verlegten wir dann in tiefere und windgeschütztere Gefilde. Doch die an einem sonnigen Platz begonnene Mittagspause wurde auch recht schnell schattig und ungemütlich.

Der Abstieg (in doppeltem Sinne)

Beim weiteren Abstieg legten Rainer und Günther den Turbo ein und entschwanden schnell unseren Blicken. Wolfgang hatte ihnen noch den Auftrag mitgegeben, ein Radler für ihn schon mal zu bestellen. Im Verlauf des weiteren Abstiegs verwöhnte uns die Sonne dann doch noch mal und so entschloss sich der Rest der Gruppe eine Pause einzulegen – man hatte ja Dank der kürzeren Alternativroute genügend Zeit. Mit einem Offset von ca. 1 Stunde erreichten dann auch wir die Gubener-Schweinfurter Hütte, wo sich Rainer und Günther schon überlegten, ob sie dem Rest entgegen gehen müssten - so viel Vorsprung hatten sie dann doch nicht heraus gelaufen. Zum Glück hatten sie mit der Bestellung des Radlers gewartet.

Beim Bezug der Quartiere lernten unsere Mädels Beate und Anja den Hüttenwirt von seiner besten (?) Seite kennen. Nachdem Sie sich in dem fast leeren Matratzenlager unbewusst zwei uns nicht zugewiesene Betten ausgesucht hatten und dort dreister Weise sogar schon etwas abgelegt hatten, bekamen sie vom Hüttenwirt eine lautstarke Standpredigt. Dieser argumentierte damit, dass durch die entstandenen Falten auf den Betten diese nun nicht mehr anderen Gästen zugeteilt werden könnten und er deshalb nun wieder die ganze Arbeit habe usw.. Da sich eine sachliche Diskussion als unmöglich herausstellte, hörten wir uns die Predigt an und machten uns so unsere Gedanken.

Der erste Eindruck der Hütte war damit nicht sehr positiv. Die Atmosphäre war allgemein nicht so freundlich wie auf anderen Hütten. Der weitere Aufenthalt verlief jedoch ohne erwähnenswerte Ereignisse (weder positiv noch negativ). Auch an diesem Abend holte uns wieder das „Wetter“ ein und es begann heftig zu regnen.