2002 Stubaier Alpen

30.07.2002 Von der Peter-Anich-Hütte nach Kühtai (Dortmunder Hütte)

Kurzbeschreibung

Von der Peter-Anich-Hütte auf den Rietzer Grieskogel und Abstieg nach Kühtai zur Dortmunder Hütte.

Aufstieg zum Rietzer Grieskogel


Rast an der Schäfersalpe

Durch das heftige Gewitter die Nacht über war es am nächsten Morgen sehr klar und die Luft war richtig erfrischend. Durch die weiteren Gewitterwarnungen gegen Abend wurde die geplante Route etwas verkürzt und nur ein Gipfel eingeplant. Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns gegen 9 Uhr auf den Weg. Dank der hervorragenden Tourenplanung von Wolfgang konnte der Aufstieg größtenteils im Schatten erfolgen.

Nach einigen Höhenmetern wurden wir von einer herrlich gelegenen Schäfersalpe überrascht, die sich am Angersee in die Landschaft schmiegte. Um das Panorama perfekt zu machen grasten am nahegelegenen Kamm Pferde und Schafe. An diesem schönen Ort legten wir logischerweise eine kurze Pause ein und ließen uns von den Sonnenstrahlen wärmen.


Blick vom Gipfel des Rietzer Grieskogel zum Zugspitzplatt

Auf dem weiteren Anstieg fanden wir uns dann mitten in einer Gruppe von ca. 20 Wanderern, die den gleichen Weg zu haben schienen. Hoffentlich bietet der Gipfel da genug Platz für alle. Als wir jedoch den Grat erreichten, ließen wir nicht nur unsere Rucksäcke zurück, sondern auch die andere Gruppe, die - zumindest in Teilen "nur" zum Kreuzjochkogel wollte.


Auf dem Rietzer Grieskogel. Für die andere Gruppe wäre zwar auch noch Platz gewesen, aber so war's dann doch schöner (und ruhiger)

Die letzten Meter ging es dann leichtfüßig zum Gipfel des Rietzer Grieskogel (2884m). Von dort aus hatte man eine schöne Aussicht auf unsere komplette Aufstiegsroute und auf die Bergwelt rundherum. Ganz in der Ferne sah man die ersten Wolken, die uns aber nicht zur Eile mahnten. Nach einer langen Pause begaben wir uns gemütlich auf den Abstieg nach Kühtai.

Abstieg nach Kühtai

Der Schönheitsfehler am Abstieg ist die Autostraße nach Kühtai, der man nicht entkommt. Nachdem wir die letzten Meter noch auf der Galerie gegangen waren, mussten wir Not gedrungen auf die Straße. Beim Blick in die Galerie fiel uns dann mehreres auf:


Warntafel, Kuh und "typische Touristen"

Als erstes stach uns die Warntafel für kreuzende Kühe ins Auge. In der Galerie sahen wir eine Kuh seelenruhig mitten auf der Fahrbahn stehen. Diese stellte sich immer so auf die Straße, dass die durchfahrenden Autos und Motorräder anhalten mussten und für jeden gab es dann ein lautes „Muuuh“. Für uns ergab sich daraus ein interessantes und amüsantes Schauspiel, das wir einige Zeit lang verfolgten. Seine Vorurteile über andere Touristen konnte man auch bestätigen, nachdem einige Fahrer meinten, durch Hupen die Situation zu ihrem Vorteil verändern zu können - aber so ein Rindvieh kann stur sein ...

Die letzen Meter bis nach Kühtai mussten wir leider entlang der Autostraße zurücklegen. Doch so schlimm wie wir uns dies vorgestellt haben war es dann doch nicht.

Ein geruhsamer Nachmittag und Abend

Kühtai selber ist ein typischer Wintersportort in dem den Sommer über gar nichts los ist. Die meisten Hotels, Geschäfte und Gaststätten waren deshalb geschlossen. Darum wurde von uns das erstbeste Eiskaffee gestürmt und man ließ es sich gut gehen. Um nicht durch den Ort stapfen zu müssen entschieden wir uns, das letzte Stück bis zur Dortmunder Hütte auf dem Wanderweg entlang des Ortsrandes zurückzulegen.

Die Dortmunder Hütte selbst ist eigentlich keine "richtige" Bergsteigerhütte. Sie hat nichts vom typischen Flair und erscheint eher wie ein Gasthaus, das oben unterm Dach auch noch ein paar Matratzenlager hat.

Es war noch nicht so spät und der Regen ließ auch noch auf sich warten. So machten wir nach dem Einquartieren noch einen Abstecher zum nahegelegen Speicher Längental. Rainer testete die Wassertemperatur mit einem Fußbad. Ausgehend vom Zeitpunkt, zu dem der Schmerz einsetzte (<30 s) wurde die Wassertemperatur geschätzt (<10 °C). Matthäus demonstrierte derweil an den weidenden Kühen wie diese Streicheleinheiten genießen.

Beim reichlich ausfallendem Bergsteigeressen (Kässpätzle !!!) erfolgte die Planung für den nächsten Tag. Da weiterhin Gewitterwarnung bestand, beschloss Wolfgang den geplanten Hochreichkopf (3010m) nicht anzugehen, sondern eine Alternativroute zu gehen. Mit einem schönen Spieleabend, an dem Beate endlich ihr wahres Ego zeigen konnte - in der Rolle des "großen Dalmuti" - ging auch dieser Tag zu Ende.