2002 Stubaier Alpen

02.08.2002 Von der Winnebachseehütte nach Längenfeld (Ötztal)

Kurzbeschreibung

Abstieg von der Winnebachseehütte (2361m) nach Längenfeld und Heimfahrt.

Morgenstund bringt keinen Gipfel ...

Rainer hatte die Aufgabe, morgens um 5 Uhr die Situation vorab zu beurteilen, ob ein Aufstieg auf den Gänsekragen möglich ist oder nicht um dann dementsprechend den Rest der Gruppe zu wecken. Leider herrschte richtig dichter Nebel – Sichtweite unter 5m – so dass der kurzfristig am Vorabend eingeplante Gipfel vom Tagesplan gestrichen wurde.


Gruppenbild vor der Winnebachseehütte

Auch ohne Weckdienst waren wir alle um 5 Uhr schon wach und versuchten dann eben bis um 7.30 Uhr wieder zu schlafen. Beim Frühstück genossen wir nochmals die nette Atmosphäre auf der Hütte und unterhielten uns mit einigen der neuen Bekannten, die wir beim Singen am vorigen Abend kennengelernt hatten. Als Erinnerung an die schöne Hütte wurde vor dem Abmarsch noch ein Gruppenbild mit Hütte gemacht.

Letzter Abstieg


Morgendliche Nebelstimmung beim Abstieg nach Gries

Der Abstieg durchs Winnebachtal wurde mehrmals durch einige Halts zum Fotografieren der schönen Blumen bzw. der Bergwelt entlang des Weges unterbrochen. Zusätzlich hatten wir auch eine nette Begegnung mit ein paar Wildziegen, die uns streng beobachteten und musterten so lange wir in Ihrem Blickfeld waren – so nach dem Motto „Was wollen die denn in unserem Revier?“.

Kurz vor Gries kamen uns die Eltern von Matthäus entgegen. Nach einem kurzen Plausch und der Erteilung des Auftrages, an Sabine viele Grüße auszurichten, trennten sich unsere Wege wieder. Gries ließen wir schnell hinter uns und wanderten gemütlich auf dem Wanderweg Richtung Längenfeld – wir hatten ja genügend Zeit bis zur Abfahrt des Linienbusses dort.

Kurz vor Längenfeld bogen wir links zur Brand-Alm ab. Die ersten Meter auf der wackelig aussehenden Holztreppe waren spannend, der Rest des Weges beinhaltete keine wegebaulichen Überraschungen mehr. Dagegen sahen wir auf einmal schon von weitem ein Pferd am Wegesrand liegen, dass alle Viere von sich streckte und sich in keinster Weise bewegte. Die Gedanken die jedem daraufhin durch den Kopf schossen waren identisch, doch bei erreichen des Pferdes stand dieses auf und schaute uns vorwurfsvoll an - „Wie könnt Ihr auch nur meinen Mittagsschlaf stören!“.

Mittagsrast auf der Brand-Alm

Beim Erreichen der Brand-Alm fiel uns dort als erstes der schöne Garten mit den vielen Kräutern und dem zahlreichen Gemüse ins Auge. Als wir uns auf der Terrasse einen Platz erobert hatten wurde die Speisekarte erst mal genauestens studiert und anschließend für den großen Hunger bestellt. Die Gerichte übertrafen unsere Erwartungen und nebenbei erfuhren wir dann, dass viele Zutaten aus dem vorher besichtigten Garten stammten.


"Mäxchen" ohne Becher

Nachdem wir uns gestärkt hatten ging es dann zügig auf einem Trampelpfad steil bergab nach Längenfeld Dort begaben wir uns als erstes zur Bushaltestelle um die genaue Abfahrtszeit zu verifizieren. Dies war durch den unübersichtlichen Fahrplan gar nicht so einfach. Kurz und bündig - als Resultat unserer Fahrplanstudie hatten wir noch eine Stunde Zeit zur freien Verfügung. So suchten wir uns in der Nähe ein schattiges Plätzchen, welches direkt an einem Fluss und Wanderweg gelegen war. Dort machte es sich jeder bequem und man versuchte die Zeit auf unterschiedlichste Weise zu überbrücken – schlafen, Mäxchen spielen (ohne Becher, nicht sehr erfolgreich), ... .

Heimfahrt mit Bus und Bahn

Weiter ging es dann mit dem Bus bis Ötztal-Bahnhof. Dort hatten wir wieder etwas Aufenthalt bevor unser Zug Richtung Heimat fuhr. Beate konnte Ihre Rückfahrkarte nicht mehr finden, obwohl sie Wolfgang bei der Hinfahrt mit dem Hinweis dass sie besonders zu hüten sei, jedem zur dezentralen Aufbewahrung gegeben hatte. Deshalb hielt sie sich dann auf der gesamten Rückreise immer in der Nähe von Wolfgang auf, der ja den übergeordneten Sammelfahrschein hatte.

Am Anfang der Zugfahrt führte die Strecke noch sehr schön durch die Bergwelt und wir genossen das herrliche Panorama zum Abschied. Der einschläfernden Wirkung des monotonen Fahrgeräusch des Zuges konnte sich fast keiner entziehen und so nickte man in unregelmäßigen Abständen für kurze Zeit ein.

Mit diesem Zug ging es bis nach Bregenz und dort stiegen wir in den Zug Richtung Lindau um. Dieser Zug war rappelvoll und deshalb mussten sich einige von uns mit Stehplätzen begnügen – die Fahrzeit bis Lindau ist ja glücklicherweise nicht so lang. In Lindau erfolgte dann das vorletzte Umsteigen in den Regionalexpress nach Ulm. Bei Biberach verabschiedeten wir uns dann von Beate.

In Ulm erreichten wir ohne Probleme den Bummelzug Richtung Aalen. Bei der Frage an den Lokführer, ob dieser Zug auch in Unterkochen halten würde kam die Antwort „Laut Fahrplan nicht!“. Doch er meinte wir sollten uns kurz vorher nochmals bei ihm melden, da könne man schon was machen. Und er hat dann auch was gemacht! Viele der Mitreisenden schauten völlig überrascht als der Zug außerplanmäßig in Unterkochen hielt und wir uns beim Lokführer für diesen super Service bedankten, den man ja von der Deutschen Bahn AG her ja eher nicht kennt. So waren nun diese herrlichen 5 Tage schon wieder vorbei!

Epilog

Wir möchten uns hier noch bei unserem Tourenführer Wolfgang bedanken, der uns wieder eine schöne Route herausgesucht hatte und uns sicher durch die Bergwelt führte. Dann heißt es jetzt wohl nur noch bis zum nächsten Jahr!