2005 Gotthard

29.07.2005 Tagestour um die Maighelshütte

Kurzbeschreibung

Tagestour von der Maighelshütte auf den Badus (Six Madun) und Übung zur Spaltenbergung.

Seltsames Gefühl beim Aufstieg


Relikt des schweizer Militärs

An diesem Tag stand der erste Gipfel auf dem Programm. Da für den Mittag schwere Gewitter angekündigt waren, bedeutete dies früh um 6 Uhr aufzustehen. Nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet sattelten wir unser stark reduziertes Gepäck für den Gipfelsturm. Nach einem kurzen Abstieg zum Lai Urlaun ging es dann weglos durch die Ostflanke des Badus. Steile Gras- und Schroffenhänge mussten wir dabei erklimmen.

Ein seltsames Gefühl befiel uns, als wir immer wieder am Weg Relikte des Schweizer Militärs fanden. Die Ostflanke des Badus dient auch als Zielgebiet für Übungen der Schweizer Artillerie. Daher ist auch an der Maighelshütte eine Warntafel mit "Beschussterminen" angebracht - die wir dann auch am nächsten Tag entdeckten...

Ein erster Gipfel


Rast auf dem Gipfel des Badus

In ca. 2500m erreichten wir ein Hochkar, von wo aus Steinmänner den weiteren Wegverlauf markierten. Der Südwestgrat des Badus erklimmen wir durch eine Scharte. Luftig geht es von dort in leichter Kletterei über den Blockgrat zum Gipfel.

Der starke Südwestwind bläst uns dabei kräftig um die Ohren. Trotz des zeitigen Gipfelerfolgs um 9.30 Uhr war von der herrlichen Bergwelt nicht mehr allzu viel zu erkennen. Starker Dunst und viele Wolken verkürzten die Sicht wesentlich. Trotzdem genossen wir die zünftige Gipfeljause am Gipfelkreuz des Badus (2928m), noch nicht wissend, dass wir die nächsten beiden Tage keinen Gipfel mehr erreichen würden.

Kurze Pause am Rheinufer


Die Quelle des Vater Rhein

Die Überschreitung setzten wir auf dem Normalweg über die Nordflanke fort. Zügig erreichen wird den unterhalb des Gipfel liegenden Lai da Tuma, hier entspringt einer der größten Flüsse Europas – Vater Rhein.

An seinem Ufer machten wir eine Pause und ließen unsere Gedanken schweifen. Von hier aus ging es dann auf gut markierten Wegen abwärts zum Fahrweg zur Maighelshütte den wir vom Vortag ja bereits kannten. Nach einem kurzen Gegenanstieg erreichen wir um kurz vor 13 Uhr wieder die Maighelshütte.

Abwechslungsreiches Nachmittagsprogramm


Bei der Spaltenbergungs-Übung

Nach einer ausgiebigen Hüttenrast scheuchten uns unsere Guides wieder aus der Hütte. Eine freiwillige Meditation und eine verpflichtende Spaltenbergungsübung standen auf dem Programm. Beim besinnlichen Programmpunkt konnten wir unseren Gedanken freien Lauf lassen, hingegen mussten wir unsere Übung durch den einsetzenden Regen abbrechen. Auf die Ruhe folgte so der Sturm. Nach einem zügigen Rückmarsch zur Hütte setzte das Gewitter erst richtig ein.

Am Abend klarte es kurzfristig auf und wir konnten unser geplantes Ziel für den morgigen Tag, den Piz Ravetsch, nochmals ins Auge fassen. Nach einem reichhaltigen Abendessen (Schweizer Hüttenstandard) ließen wir den Abend bei Wein und Gesang ausklingen.