2003 Windgällen / Groß Düssi
01.08.2003 Von Amsteg / Golzern zur Windgällenhütte
Kurzbeschreibung
Anreise von Unterkochen mit Bahn und Bus nach Amsteg, Fahrt mit der Gondel, Bad und Aufstieg zur Windgällenhütte.
Anreise erster Teil (Bahn / Schiff)
Treffpunkt war für die Meisten um kurz vor 7 Uhr am Bahnhof in Unterkochen. Von unserem Guide Wolfgang wurde uns eine herrliche Anreise prophezeit, zwar mit vielen Unterbrechungen (Umsteigen), doch wir waren mal gespannt. Fast pünktlich um 7.06 Uhr ging’s dann mit der Deutschen Bahn nach Ulm. Im Zug trafen wir Günter, der schon in Aalen zugestiegen ist.
So waren wir schon zu Neunt und natürlich wurde bei den ersten Konversationen gleich nachgehakt, wie schwer die Rucksäcke der Einzelnen nun sind. Spitzenreiter war hierbei mit großen Abstand Marco, dessen Rucksack es auf stattliche 19 kg brachte. In Ulm hieß es dann umsteigen in den Zug nach Friedrichshafen Stadt. An der Haltestelle Biberach a. d. Riß ist Beate zugestiegen und so waren wir für den ersten Teil der Tour komplett.
In Friedrichshafen Stadt hieß es dann schon wieder umsteigen und zwar nach Friedrichshafen Hafen und dort wurde wohl was? natürlich wieder umgestiegen. Doch diesmal nicht wieder in einen Zug, sondern nach einem kurzen Fußweg ging’s aufs Schiff. Auf der Fähre von Friedrichshafen nach Romanshorn kam schon richtige Urlaubsstimmung auf. Der Bodensee zeigte sich von seiner schönsten Seite und so genossen wir die Aussicht bei strahlendem Sonnenschein. In Romanshorn mussten erst die Einreiseformalitäten (Pass vorzeigen) erledigt werden, bevor unsere Reise nach einem kurzen Fußmarsch wieder mit dem Zug, diesmal dem Voralpenexpress, fortgesetzt werden konnte.
Entlang der Zugstrecke von Romanshorn nach Arth-Goldau hatten wir immer wieder eine herrliche Aussicht auf das Schweizer Voralpenland. Da in der Schweiz Nationalfeiertag war sah man die Schweizer Fahne an jeder Ecke. Sogar T-Shirts, Mützen, usw. wurden von vielen Schweizern im „Fahnenlook“ getragen. In Arth-Goldau stiegen wir dann in den Zug nach Erstfeld um. Als besonderes Highlight auf dem Bahnhof in Arth-Goldau entpuppte sich die Durchsage „Die Reisegruppe Wolfgang Baur soll sich bitte am Zuganfang einfinden“. Dort wurde uns vom Schaffner mitgeteilt, dass er unsere reservierten Plätze in dem überfüllten Zug leider nicht freihalten konnte. Dies tat unserer Stimmung nach der überraschenden Durchsage jedoch keinen Abbruch und so verbrachten wir die Strecke bis Erstfeld im Stehen. Unsere Bahnreise endete in Erstfeld gegen 13.30 Uhr.
Anreise zweiter Teil (Bus / Gondel)
Von Erstfeld ging’s dann mit dem Postbus in 10min nach Amsteg. Hier erwartete uns schon ein kleinerer Postbus, der uns über eine imposante ca. 3km lange serpentinenreiche Bergstrasse über Bristen in 15 min bis zur Talstation der Seilbahn Golzern brachte.
Was zu Beginn der Reise fast keiner für möglich hielt ist eingetreten. Zwar hatten wir zwischendurch mal kleinere Verspätungen, unsere Anschlüsse erreichten wir jedoch immer und haben so diese Anfahrt im geplanten Zeitraster auch durchführen können. Hierbei muss aber auch darauf hingewiesen werden, dass Bahn in der Schweiz ein ganz anderes Niveau hat und die zeitliche Abstimmung der Busse auf die Bahn vorbildhaft ist.
Auf den mehrheitlichen Wunsch hin wurde das erste Stück der Wanderung, immerhin 600 Höhenmeter mit der Seilbahn zurückgelegt. Die ersten Eindrücke des Maderanertals sind einfach traumhaft.
Erstes Bad und Anstieg
Um 14.30 Uhr machten wir uns endlich zu Fuss auf die erste Etappe. Schon nach 15min erreichten wir den Golzerensee, der zum Baden einlud. Ein Teil der Gruppe stürzte sich dann auch zielstrebig ins kühle Nass. Nach dieser Erfrischung an diesem bisherigen „Wellnesstag“ begann der anstrengendere Teil des Tages.
Wolfgang begann unseren Anstieg um 15.30 Uhr zur Windgällenhütte in einem sehr zügigen Tempo, so dass schon nach kurzer Zeit ein Teil der Gruppe merklich zurückfiel. Man könnte fast meinen er wollte einfach mal den Fitnesszustand seiner Gruppe testen. Nach dieser Speed-Einlage wurde das Tempo gedrosselt und gleichmäßigen Schrittes kamen wir unserem Ziel näher.
Unterwegs gab’s um 16.30 Uhr noch ein größere Pause in Sichtweite der Hütte bei der man das herrliche Panorama auf sich wirken lies und Beate den herrlichen Steinmandl beim Versuch in noch etwas zu erhöhen leicht zerstörte. Gegen 17.15 Uhr erreichten wir die schön gelegene Windgällenhütte auf 2032m.
Schweizer Nationalfeiertag
Nachdem die Quartiere bezogen waren ließen wir es uns auf der Terrasse vor der Hütte gut gehen. Um 18.45 Uhr rief der Hüttenwirt zum Abendessen. Hierbei wurden die meisten das erste Mal mit den Gepflogenheiten auf den Schweizer Hütten konfrontiert. Es gibt abends für alle ein Menü bestehend aus Suppe, Hauptgang und Nachtisch. Dabei kann beliebig viel Nachschlag geordert werden, nur den Nachtisch gibt es für jeden nur einmal. Einige konnten sich sehr schnell mit diesem System anfreunden, so dass erst nach 5 Suppen, 3 Hauptgängen und dem Nachtisch das Abendessen beendet war.
Als es dann vollständig dunkel war, begannen die anwesenden Schweizer gegen 22 Uhr mit Ihrem Feuerwerk. Hierzu versammelte man sich vor der Hütte und die einzelnen Feuerwerkskörper wurde je nach Wirkung mit entsprechendem Beifall oder Gemurre bewertet. Bis auf einen Querschläger, der sich in die Zuschauermenge verirrte war dies eine sehr schöne Sache. Gegen 23 Uhr begaben wir uns dann auch zur Hüttenruhe.